Eichenzell: Eine „smarte“ Gemeinde

Gespräch mit Bürgermeister Rothmund über das Modellprojekt „Smart City“

Eichenzell – Eichenzeller sind schneller“ lautet das Leitmotto der Gemeinde, auf das Bürgermeister Johannes Rothmund stolz verweist, und das sicherlich auch den Weg dafür bereitet hat, dass sich Eichenzell bei der Ausschreibung zur „Smart City“ des Bundesinnenministeriums hat durchsetzen können. Es ist ein zukunftsträchtiges Modellprojekt, das mit rund 10,9 Millionen Euro gefördert wird, und das mehrere Säulen umfasst. Für Rothmund ist der Erfolg freilich die logische Folge einer Entwicklung, die 2012 begonnen hat, als man daran ging, die Gemeinde flächendeckend mit einem Glasfasernetz zu versorgen.

Wie der Verwaltungschef im Gespräch mit „Fulda aktuell“ betont, macht es ihn sehr stolz, dass sich Eichenzell neben 31 anderen Kommunen als doch eher überschaubare Gemeinde mit rund 11.000 Einwohnern durchsetzen konnte. In Hessen sind noch Kassel und Darmstadt „Smart Cities“, mit denen man im Austausch steht. Der Verwaltungschef sagt, dass es klar gewesen sei, den Mehrwert des Glasfasernetzes weiter nutzen zu wollen. „2019 haben wir dann ,Smart City‘ und das Förderprogramm entdeckt und uns gleich gesagt: ‚Das wär‘ was‘.“ Mit der Bewerbung waren dann die Verwaltung und die jeweiligen Gremien gut ein Jahr befasst, bis im September 2020 die positive Nachricht übermittelt wurde.

Rothmund ist es ganz wichtig, die Bürger bei dem Projekt mitzunehmen, denn „Smart City“ soll ja in erster Linie auch dazu dienen, das Leben in vielen Bereichen „smarter“ zu gestalten. Nach einer Bewerbungsphase, die jetzt abgeschlossen ist, werden drei neue Vollzeitstellen geschaffen; hinzu kommen drei Kräfte, die derzeit bereits in der Verwaltung tätig sind. Ab dem zweiten Quartal startet dann die so genannte zweijährige Konzeptionsphase, „in der wir die Projekte mit den Bürgern entwickeln. Darauf folgt die fünf Jahre lange Umsetzungsphase“, so der Verwaltungschef. Der auch das Engagement seines Vorgängers Dieter Kolb, von Regierungspräsident Herrmann-Josef Klüber, der „IHK Fulda“ und des heimischen Bundestagsabgeordneten Michael Brand in dieser Angelegenheit hervorhebt.

Und da die Bürger, wie bereits erwähnt, den Ruf besitzen, im Landkreis Fulda schneller zu sein, wurden erste Projekte angemeldet. Denn die „digitale Inklusion“ soll allen zugute kommen. Ob es jetzt die Straßenleuchten sind, die zu „Smart Poles“ mutieren, wenn daran oder darin Umweltsensoren montiert werden, die ihre Informationen auf eine „Smart City“-Plattform weitergeben, oder die medizinische Versorgung oder auch das Konzept einer intelligenten und nachhaltigen Mobilität im ländlichen Raum. Dies könnte zum Beispiel ein E-Bus sein, der zunächst nach Fahrplan bestimmte Routen fährt, sich dann aber zu einem „Ridepooling“ entwickelt. Dies kann bedeuten, dass die Fahrgäste vor der Haustür abgeholt und direkt zu ihrem Ziel gebracht werden. In jedem Ortsteil sollen Bürger zum Mitmachen gewonnen werden, um sich aktiv und ehrenamtlich zu beteiligen.

Darüber hinaus bietet CDU-Mann Rothmund den Kommunen im Kreis Fulda und in Hessen die Zusammenarbeit an, denn die „Smart City Charta“ stelle auch das Miteinander der Städte und Gemeinden in den Fokus. Diese sollen für die Zukunft gestärkt werden.


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