Die Gemeinde Eichenzell hat am 02. Juli 2025 mit rund 75 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Bildung und Verwaltung die offizielle Eröffnung des „Smart City Forums Eichenzell“ gefeiert. Das neue Begegnungszentrum in den Räumen der ehemaligen Sparkasse am Eichenzeller Bahnhof ist Teil der Smart City-Strategie der Gemeinde. Ab dem Herbst sollen dort für Bürgerinnen und Bürger jeden Alters kostenlose Schulungen rund um das Thema Medienbildung angeboten werden.

„Ich freue mich, dass wir mit diesem besonderen Lernort einem lang gehegten Wunsch der Eichenzeller Bürgerschaft nachkommen können“, sagte Bürgermeister Johannes Rothmund. „Wir leben in einem sich rasant entwickelnden digitalen Zeitalter. Damit unsere Bürgerinnen und Bürger dessen Herausforderungen meistern können, müssen sie sich kompetent und selbstbestimmt in digitalen Räumen bewegen können. Mit dem Smart City Forum wollen wir daher insbesondere digitale Teilhabe und Bürgerbeteiligung stärken.“ Da die Büros des Smart City-Teams Teil der Räumlichkeiten seien, seien zudem Bürgernähe und eine optimale Anbindung an das Digitalisierungsprojekt gewährleistet.
Christoph Burkard, Geschäftsführer der Region Fulda GmbH, unterstrich die Bedeutung von Digitalisierungskompetenzen für die Arbeitswelt: „Die Digitalisierung verändert unser Berufsleben nachhaltig – und dies in allen Branchen. Ihre Umsetzung funktioniert jedoch nur dann erfolgreich, wenn Menschen sie als Chance begreifen und sich die nötigen Kompetenzen aneignen. Und wo könnten sie dies besser schon in jungen Jahren tun als in einem offenen Lernraum wie dem Smart City Forum? Auch für Arbeitgeber könnte dies eine interessante Plattform sein, um die Fachkräfte von morgen für IT-Berufe zu begeistern.“ Er freue sich als regional verwurzelter Mensch darüber, dass das Smart City Forum auch Menschen außerhalb von Eichenzell offenstehe: „Gerade in ländlichen Regionen, wo Entfernungen groß und Kontaktmöglichkeiten seltener sind, braucht es Räume, wo sich Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen vernetzen können. Wer Begegnung ermöglicht – online wie offline –, stärkt den Zusammenhalt über Ortsgrenzen hinweg und macht Demokratie im Alltag erfahrbar.“

Programmstart im September mit praxisnahen Veranstaltungen
Wie das konkret aussehen wird, erläuterte Projektleiter Christopher Müller: „Digitalisierung ist für viele Menschen immer noch ein abstraktes Thema. Das wollen wir ändern und die digitale Welt mit der analogen verbinden. Die Veranstaltungen im Forum haben daher einen niedrigschwelligen, praktischen Ansatz: Bei uns erfährt man, wie ein Sensor eingesetzt wird und Verkehrsdaten gesammelt werden, Kinder üben sich im Umgang mit Medien, Eltern lernen die Computerspiele ihrer Kinder kennen. So wollen wir Digitalisierung für Jung und Alt erlebbar machen, damit alle eine gemeinsame Wissensbasis haben und den digitalen Wandel in Eichenzell aktiv mitgestalten können.“

Ab September 2025 würden daher in medienpädagogischen Vorträgen für Eltern vermittelt, wie Kinder gut durch die digitale Welt begleitet werden könnten. Für Kinder gebe es wöchentliche Kurse zum Umgang mit Medien und einmal im Monat ein Samstagsformat für Familien. Außerdem seien ein Kurs für Smartphone-Einsteiger und ein Digitalfrühstück geplant. Bereits etablierte Formate für ältere Menschen wie das monatliche Digitalcafé und der Digitaltreff Eichenzell der Volkshochschule Fulda fänden bereits ab sofort im Forum statt, alle anderen Kurse folgten im Anschluss an den Tag der offenen Tür am 13. September. Geöffnet werde das Forum zunächst zu den Kurs- und Veranstaltungszeiten. Nach den Sommerferien gebe es jeden Montag von 13-15 Uhr außerdem eine offene Sprechstunde, in der der Bürgerinnen und Bürger sich über das Projekt informieren können.
Kurs-, Freizeit- und Beratungsangebote von Eichenzeller Institutionen
Darüber hinaus soll es im Forum bald kommunalpolitische Sitzungen und Veranstaltungsformate von Smart City-Partnern wie Beratungen, Fachvorträge, Gesundheits-, Sport-, Freizeit- und Umweltbildungsangebote sowie Unternehmerstammtische zu Technologiethemen geben. Zu den Anbietern gehören neben örtlichen Behinderten-, Senioren- und Bildungseinrichtungen auch die Wirtschaftsregion Fulda, die Agentur für Arbeit, die Klimaschutzmanagerin der Gemeinde sowie Jugendorganisationen und die Feuerwehr Eichenzell.

Auch für Initiativen von Eichenzeller Institutionen und Einzelpersonen sei man offen, so Müller: „Neben dem Digitalisierungsschwerpunkt sind viele andere Themen und Veranstaltungen im Forum denkbar, etwa von Vereinen, Jugend- oder Kirchenorganisationen, die sich an neue Zielgruppen wenden oder ihr Angebot bekannter machen möchten. Alle, die mit öffentlichen, nicht rein kommerziellen Veranstaltungen das Programm bereichern wollen, sind im Smart City Forum herzlich willkommen.“ Die Räume ließen sich demnächst über ein Buchungssystem reservieren und würden gemeinnützigen Organisationen aus dem Gemeindegebiet kostenlos zur Verfügung gestellt.
Flexible Raumgestaltung und moderne Präsentationstechnik
„So vielfältig wie unser Programm sind auch unsere Raumgestaltungsmöglichkeiten“, erläuterte Christopher Müller das Konzept der neuen Begegnungsstätte. „Wir haben von Anfang an darauf geachtet, dass unsere Räume durch mobiles Mobiliar und Trennwände leicht umzubauen sind und sich für unterschiedlichste Veranstaltungsformate eignen.“ Auf 215m² finden sich eine große Veranstaltungsfläche mit Tischen und Sitzmobiliar für verschiedene Anlässe, einem frei beweglichen Sitzpodest, einer Lounge-Ecke zum entspannten Verweilen nach Veranstaltungen sowie einer Mitmach-Tafel. Daneben gebe es einen gläsernen Besprechungsraum sowie demnächst einen abgetrennten Bereich für kreatives Arbeiten. Für Events mit Catering stehe eine Küche zur Verfügung, ebenso Heiß- und Kaltgetränke. Die Veranstaltungsräume verfügten über modernste Präsentationstechnik sowie Touchscreens und seien per Smart Home-Technik steuerbar.

„Bei der Gestaltung und Ausstattung haben wir durchweg auf Qualität, klare Linien und ein einheitliches Farbschema in Rot und Dunkelgrün – den Farben des Forum-Logos – geachtet“, betonte Müller. „Auch das Thema Inklusion ist uns ein großes Anliegen: Unsere Begegnungsstätte ist ebenerdig zugänglich, in reizarmen Farben gestrichen, verfügt über barrierearme Sanitäranlagen und einige höhenverstellbare Tische zum Unterfahren mit Rollstühlen“. Auch sei ein behindertengerechter Parkplatz eingerichtet worden.
Noch seien wegen Lieferengpässen nicht alle Möbel und Geräte vorhanden, einige Vorhaben noch nicht umgesetzt. „Das Forum wird sich in den nächsten Wochen weiter verändern“, versprach Müller. „Wir rechnen damit, am Tag der offenen Tür mit weiteren Neuerungen aufwarten zu können.“



