28.07.21 – Die Gemeinde Eichenzell gehört zum kleinen Kreis deutscher Kommunen, die vom Bundesinnenministerium für ein wegweisendes Digitalisierungsprojekt ausgewählt und mit Fördermitteln ausgestattet wurden. Als eine der ersten Maßnahmen ist ein Pilotprojekt zur digitalen Aufrüstung Eichenzeller Beleuchtungsanlagen vorgesehen, das jetzt von den Verantwortungsträgern offiziell gestartet wurde.
Bundesinnenminister Horst Seehofer persönlich übergab dem Eichenzeller Bürgermeister Johannes Rothmund im März dieses Jahres zusammen mit dem Fuldaer Bundestagsabgeordneten Michael Brand den Förderbescheid in zweistelliger Millionenhöhe. In den kommenden Jahren will die Gemeinde im Sinne der Smart-City-Charta liefern: mit guter Planung, Tempo und starken Partnern. Dass eines der ersten Projekte zusammen mit der RhönEnergie Fulda-Gruppe realisiert werden soll, lag da nahe.
Lebensqualität durch Digitalisierung
„Ergänzend zu unserem vorbildlichen Breitband-Glasfasernetz für schnelles Internet, gibt uns das Projekt „Smart City“ die Möglichkeit an vielen Stellen in der Gemeinde die Chancen der Digitalisierung dafür zu nutzen, die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger weiter zu erhöhen – im Kernort wie auch in den Ortsteilen“, freut sich Bürgermeister Johannes Rothmund. „Mit der RhönEnergie Fulda-Gruppe verbindet uns eine langjährige Partnerschaft, die wir im Zuge der Initiative ‚Smart City‘ in den kommenden Jahren zusammen auf eine höhere Ebene heben wollen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns dies gelingt – miteinander, gemeinwohlorientiert, nachhaltig und smart.“
Diese optimistische Erwartung teilt der Sprecher der RhönEnergie Fulda, Martin Heun: „Auch in unserem Unternehmen nutzen wir längst die Chancen der Digitalisierung, um die Effizienz zu erhöhen und die Prozesse zum Vorteil unserer Kunden zu optimieren. Es freut uns sehr, dass wir in Eichenzell die Möglichkeit erhalten, innovative Straßenbeleuchtungsanlagen komplett auf LED umzurüsten und sogenannte Smart Poles zu installieren – zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger.“
„Smart Poles“: Leuchten mit Mehrwert
In der Smart-City-Gemeinde Eichenzell betreibt die RhönEnergie Fulda-Gruppe rund 1.700 öffentliche Leuchten. Ein Teil davon wird im Rahmen des Projekts sukzessive auf energieeffiziente LED-Technologie umgerüstet und um zusätzliche Funktionen erweitert. Das wird die Lebensqualität in den Quartieren erhöhen. Die Beleuchtung soll „nachtfreundlich“ im Sinne des Sternenparks Rhön optimiert werden. Neben einer warmen Lichtfarbe und der richtigen Neigung der Leuchten lässt sich über intelligente Steuerung viel erreichen. „Adaptive Lichtsteuerung“ lautet das Schlüsselwort: Im Standby-Modus sind die Leuchten nachts energiesparend heruntergedimmt. Nähert sich jedoch eine Person oder ein Fahrzeug, wird die Lichtstärke kurzzeitig bedarfsgerecht erhöht. Das hilft Lichtemissionen zu vermeiden.
Ergänzend können die modernisierten Leuchten nun mit unterschiedlichsten Sensoren bestückt werden. Diese messen beispielsweise Temperatur, Luftfeuchtigkeit sowie die Konzentration von Schadstoffen (Ozon, CO2, NOx). Ferner erfassen sie für ein Parkleitsystem, wie die Parkplätze im Umfeld der Leuchte belegt sind. Diese Nachrüstungen machen herkömmliche Straßenbeleuchtung zu „Smart Poles“ – und damit zu Pfeilern der Digitalisierung.
Digitale Transformation
„Dass die Gemeinde Eichenzell zum Auftakt ein anspruchsvolles Pilotprojekt zur Aufrüstung der Straßenbeleuchtung wählt, macht Sinn“, unterstreicht Ralf-Stefan Stöppler, Geschäftsführer der RhönEnergie Effizienz + Service GmbH. Das von ihm geführte Unternehmen betreibt in Osthessen und angrenzenden Gebieten rd. 32.000 Straßenleuchten. „Im Bereich der öffentlichen Beleuchtung sind in Eichenzell praxisbewährte Strukturen vorhanden, auf denen wir jetzt zukunftsgerichtet aufbauen werden. Diese Herausforderung nehmen wir gerne an.“
„Es freut uns mit der RhönEnergie Fulda-Gruppe einen kompetenten Partner an der Seite zu haben, der mit den Gegebenheiten in unserer Gemeinde bestens vertraut ist und die Örtlichkeiten seit langen Jahren kennt“, sagt Thorsten Sturm, Projekteiter Smart City der Gemeinde Eichenzell. „Mit rund 11.000 Einwohnern sind wir die kleinste Kommune im Kreis der vom Innenministerium ausgewählten Smart Citys. Das sehen wir durchaus als Chance, Beschlossenes auch schnell und bürgerfreundlich umzusetzen. Die nächsten Jahre werden für uns alle spannend.“ (pm) +++