Berlin/Eichenzell (oz/gü) – Über zehn Millionen Euro erhält die Gemeinde Eichenzell vom Bund als Modellprojekt „Smart City“. Damit steht Eichenzell in einer Reihe mit Städten wie Köln,Dortmund, Berlin oder Rostock. „Eichenzell zeigt hohe Dynamik und Unternehmergeist, der Bundunterstützt dabei sehr gezielt auf dem Weg zu einer strahlkräftigen Smart City“, sagte Bundesminister Horst Seehofer bei einer coronabedingt virtuellen Förderbescheidübergabe.
Diese fand im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat mit dem Fuldaer Wahlkreisabgeordneten Michael Brandstatt. Bürgermeister Johannes Rothmund war zugeschaltet aus dem Eichenzeller Schlösschen. Der Minister hatte viel Lob parat und zeigte sich gut informiert: „Mit einem Durchschnittsalter von 42,6 Jahren zählt Eichenzell zu den jüngsten Gemeinden Hessens, auch Sie, Herr Bürgermeister, zeigen spürbar Dynamik. Es beeindruckt, wie weit eine quasi Kleinstadt bereits sein kann. Ihren Ergebnissen und Erkenntnissen im Modellprojekt sehen wir gespannt entgegen.“
Ein fröhlicher Bürgermeister bedankte sich herzlich bei Bundesminister Seehofer und MdB Brand, der sich als Mitglied im zuständigen Innenausschuss, „aktiv und gut vernetzt“ für die Bewerbung stark gemacht hatte. „Nachdem Eichenzell bereits 2013 entschieden hat, ein FTTH-Netz in kommunaler Trägerschaft zu errichten, welches 2017 fertiggestellt werden konnte, ist die Entwicklung zur SmartCity ein nahezu logischer Schritt“, betonte Rothmund in der direkten Videoschalte mit Minister Seehofer: „Dass das Bundesinnenministerium gezielt auch Kommunen in ländlichen Regionen fördert, ist innovativ und zukunftsweisend. Für die Möglichkeiten, die uns jetzt offenstehen, sind wir sehr dankbar.“
Brand bezeichnete die „mächtige Bundesförderung“ von über zehn Millionen Euro als einen „echten Erfolg imnationalen Wettbewerb“: „Das ist schon ein Knüller, damit kann Eichenzell eine Menge erreichen und einbundesweiter Leuchtturm werden.“ Brand dankte den politisch Verantwortlichen der Gemeinde Eichenzell undinsbesondere Bürgermeister Rothmund für das „gute wie zielführende Zusammenwirken, gerade in derwichtigen Entscheidungsphase“.
Hintergrund
Die Digitalisierung prägt mehr und mehr das Leben und die Struktur von Städten und Gemeinden. Die fortschreitende Digitalisierung wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus. Städte und Gemeinden müssen und wollen sich dem digitalen Wandel stellen und die damit verbundenen Chancen nutzen. Dabei stehen die Kommunen vor der Herausforderung, die Digitalisierung im Sinne einer nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung strategisch und am Gemeinwohl ausgerichtet zu gestalten. Deshalb fördert die Bundesregierung „Modellprojekte Smart Cities“. Ihre Erkenntnisse sollen in die Breite getragen und allen Kommunen zunutze gemacht werden. Das BMI unterstützt Smart Cities in Deutschland und weltweitgemeinsam im Dialog zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Bundesweit wurden für die zweite Runde des Förderprogramms „Modellprojekte Smart Cities“ nur 20 Städte und Gemeinden sowie zwölf interkommunale Kooperationen ausgewählt, die nun insgesamt 350 Millionen Euro Fördermittel aus dem Haushalt des Bundesinnenministeriums erhalten. Der Gemeinde Eichenzell wurde in der Kategorie „Kleinstädte und Landgemeinden“ eine Bundesförderung in Höhe von 10.585.802 Eurozugesagt.