Wie räumt man sein Smartphone auf?

Lebhafte Diskussionen beim zweiten Digitalcafé zum Thema „Daten speichern und sichern“

„Auf USB-Stick, Festplatte oder in der Cloud? Wo sichern Sie Ihre Handydaten?“ Mit dieser Frage eröffnete Laura Albrecht, Inklusionsnetzwerkerin bei antonius, am 19. Februar die zweite Runde des inklusiven Digitalcafés im Gewölbekeller des Herrenhauses. Das Kooperationsprojekt von Smart City Eichenzell, Leben und Arbeiten in Eichenzell e.V. und dem Herrenhaus (antonius) begann dieses Mal nicht mit einem Vortrag, sondern ließ die 25 Teilnehmer:innen beim Schwerpunktthema „Daten speichern und sichern“ gleich mitdiskutieren. Frei nach dem Motto „Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen“ bündelten Gäste sowie Ehrenamtliche von Smart City Eichenzell und antonius ihre Kenntnisse und tauschten sich anhand von Wissensfragen über ihre jeweiligen Erfahrungen aus.

„Das inklusive Digitalcafé hat einen partizipativen Ansatz“, so Laura Albrecht von antonius und Anne Jana von Smart City Eichenzell über das dahinterstehende Konzept. „Natürlich laden wir zu Spezialthemen auch Referent:innen ein. Doch bei alltagsrelevanten Themen rund um das Smartphone kann jeder Mensch Experte sein: mit seiner Sichtweise, seinen Fragen und Erfahrungswerten. Mit unseren Veranstaltungen möchten wir diese Art von kooperativem Lernen fördern und die Teilnehmer:innen aktiv in den Lernprozess einbinden.“

Und das gelang auf Anhieb: Die Teilnehmer:innen fachsimpelten über physische Speichermöglichkeiten wie Festplatten und USB-Sticks sowie die Alternative Cloudspeicherung, und diskutierten Vor- und Nachteile in der Benutzung und der Lebensdauer. Stellenweise geriet das Digitalcafé dabei zur Zeitreise, denn auch früher rege genutzte Speichermedien wie CDs und Disketten kamen zur Sprache.

Ohne Disziplin geht’s auch beim Smartphone nicht

„Grundsätzlich gilt: Auch ein Smartphone muss regelmäßig aufgeräumt werden. Und das im besten Fall nicht erst, wenn der Speicher voll ist und das Smartphone langsam wird oder nur noch eingeschränkte Funktionen bietet“, so Laura Albrecht. Das bedeute in der Praxis: regelmäßig nicht mehr benötigte Daten löschen, unscharfe Fotos gleich aussortieren, Bilder und Videos über Alben thematisch verwalten und sie – da sie viel Speicherplatz benötigten und ein Verlust zudem ganz besonders schmerze – außerhalb des Smartphones zu sichern. Welche Speichervariante dabei verwendet werde, sei von den Präferenzen der Nutzer:innen abhängig.

USB-Sticks

Vorteile: klein, handlich und ziemlich robust, da sie keine sensiblen Bauteile enthalten, die beim Herunterfallen leicht beschädigt werden können. Zudem sind sie einfach im Gebrauch, da ein Computer sie im Regelfall beim Anschließen schnell erkennt.

Nachteile: Sie gehen leicht verloren – und sind meist nicht vor unberechtigtem Zugriff geschützt. Wer den Stick hat, hat also auch die Daten. Je seltener die Daten auf einem Stick überschrieben werden, desto länger hält er – in der Regel zehn Jahre. Das heißt im Umkehrschluss: Wird er häufig genutzt, leidet die Lebensdauer. Und wenn ein Stick doch einmal physisch beschädigt ist und der Computer ihn deshalb beim Einstecken nicht mehr erkennt, sind die Daten meist verloren.

Externe Festplatten

Vorteile: transportabel, bieten meist mehr Speicherplatz als USB-Sticks oder interne Speicher, gut geeignet etwa zum Speichern großer Fotosammlungen oder für Backups des gesamten Systems

Nachteile: Externe Festplatten sind empfindlich – vor allem bei Stürzen und wechselnden Temperaturen –  und je nach Festplattentyp mit durchschnittlich 3-10 Jahren etwas weniger langlebig als USB-Sticks.

Cloud-Speicherung

Vorteile: sehr flexible Speichervariante, Daten lassen sich auf den Servern jederzeit und unterwegs über das Smartphone abrufen und auch von mehreren Nutzer:innen bearbeiten. Große Fotomengen können beispielsweise leicht den Kindern oder Freunden zur Verfügung gestellt werden. Ein Cloudspeicher ist – je nach Anbieter – theoretisch unbegrenzt haltbar.

Nachteile: Ohne Internetverbindung kein Zugriff auf die Daten. Die Nutzer:innen sind abhängig vom Anbieter des Cloud-Speichers und können nicht kontrollieren, was mit ihren Daten geschieht und wie sicher diese verwaltet werden. Auch große Cloud-Speicherdienste können ausfallen oder gehackt werden.

„Egal wie und wo Sie Ihre Daten speichern, denken Sie bitte immer an eine weitere Sicherheitskopie, die Sie separat verwahren“, mahnte Albrecht zum Abschluss des Themenschwerpunkts. „Denn ein USB-Stick kann verloren werden, eine Festplatte kaputtgehen oder ein Cloudserver ausfallen oder angegriffen werden. Im schlimmsten Fall sind Ihre Lieblingsfotos dann unwiederbringlich verloren.“

Anschließend ließen sich erneut viele Besucher:innen mit ihren individuellen Fragen von den ehrenamtlichen Digitallots:innen beraten.

Tipps zum Speichern und Sichern Ihrer Daten

Das nächste Digitalcafé findet am 7. März von 18-20 Uhr im Gewölbekeller des Herrenhauses Eichenzell, Am Hof 12, statt. Das Thema für diesen Abend wird noch bekanntgegeben.

Glossar:

Backup [bäk-ap]: eine Sicherheitskopie Ihrer Daten, auf die Sie zurückgreifen können, wenn die ursprünglichen Daten verloren gehen

CD: Compact Disc [kompäkt disk, englisch für „kompakte Scheibe“]. Ein optischer Datenträger, der seit Anfang der 1980er vor allem als Musiktonträger bekannt ist. CD-ROMs [Compact Disc Read-Only Memory, kompäkt disk ried onli memori, auf Deutsch etwa „kompakte Scheibe Nur-Lese-Speicher“] wurden als nicht überschreibbares Dauerspeichermedium etwa für Software eingesetzt

Cloud [gesprochen klaud, englisch für „Wolke“]: Daten werden auf Servern an externen Standorten gespeichert. Diese werden von einem Drittanbieter verwaltet und gesichert und sind für die Dateninhaber über das Internet zugänglich.

USB-Stick [Ju es bi stik]: ein kleines kabelloses Speichergerät, das in eine Faust passt. USB steht dabei für Universal Serial Bus [Junivörsel Siriel Bas] und meint eine universelle Schnittstelle, mit der der Stick [übersetzt etwa Stab, Stock, Stift] sich an einen Computer oder ein anderes Endgerät zur Datenübertragung anschließen lässt.

Server [sörver]: ein leistungsstarker, zentraler Rechner, der anderen mit ihm vernetzten Computern und deren Nutzer:innen seine Ressourcen, Programme und Anwendungen zur Verfügung stellt

Software [softwär]: Das Gegenteil von Hardware [hardwär], den anfassbaren Teilen eines Computers oder mobilen Endgeräts. Software meint dagegen die Programme und Anwendungen, die die Hardware überhaupt erst nutzbar machen.