Seit Wochen gehen in der ehemaligen Sparkassenfiliale am Eichenzeller Bahnhof die Handwerker ein und aus, wird Mobiliar geliefert und Technik verbaut: Es tut sich etwas im geplanten neuen Veranstaltungszentrum der Gemeinde, das zu einer in der Region bislang einzigartigen, barrierearmen Anlaufstelle für digitale Kompetenz werden soll. Mittlerweile hat es auch ein Logo und einen Namen: „Smart City Forum Eichenzell“. Auch die Eröffnungstermine stehen fest.
Christopher Müller, Projektleiter von Smart City Eichenzell, berichtet über den aktuellen Stand.

Was passiert zurzeit im Smart City Forum Eichenzell?
Christopher Müller: Nachdem die Umbauarbeiten abgeschlossen wurden, ist nun die Innenausstattung an der Reihe – Tische, Sitzmöbel, mobile Wände und eine Sitzecke, die für vielfältige Veranstaltungsformate flexibel eingesetzt werden können. Auch eine hochwertige Präsentationstechnik wird derzeit eingebaut, die über Tablets zentral gesteuert werden kann. Noch hängen Kabel aus der Decke, es fehlen wegen Lieferengpässen einige Möbel, auch das Außengelände wird erst nach und nach umgestaltet. Aber wir sind erkennbar auf der Zielgeraden und zuversichtlich, dass wir bis zur Eröffnung alles Wesentliche fertiggestellt haben.
Wie läuft die Eröffnung ab?
CM: Wir haben uns für eine gestaffelte Eröffnung entschieden: Am 2. Juli laden wir die Presse, die Kommunal- und Landespolitik und unsere Partner ein, das Forum kennenzulernen. In den darauffolgenden Wochen werden einige bereits etablierte Veranstaltungsformate wie das Digitalcafé Eichenzell und der Eichenzeller Digitalisierungskurs in das Begegnungszentrum umziehen. Zeitgleich werden dort ausgewählte kommunalpolitische Sitzungen stattfinden und erste Veranstaltungen und Beratungsangebote unserer Partnerorganisationen.
Diese Phase wollen wir gemeinsam nutzen, um erste Erfahrungen mit dem neuen Veranstaltungsort zu sammeln und von den Testgruppen wertvolle Rückmeldungen zu erhalten. Wie kommen die Menschen mit dem digitalen Raumbuchungssystem und der smarten Haustechnik zurecht? Welche Zielgruppen sprechen wir mit welchen Veranstaltungen am besten an? Wie reibungslos klappt der Umbau der Räumlichkeiten für verschiedene Veranstaltungsformate? Das sind Dinge, die wir zwar sorgfältig geplant und abgestimmt haben – letztendlich kann aber nur die Praxis zeigen, ob der Plan auch zu den Bedarfen der Nutzenden passt. Das ist durchaus gewollt: Das Forum soll zusammen mit den Nutzerinnen und Nutzern wachsen und sich verändern. So sind neben dem Digitalisierungsschwerpunkt auch andere Themen und Veranstaltungen, etwa von Vereinen, Jugend- oder Kirchenorganisationen, denkbar. Ein wesentliches Kriterium dabei: Sie sollen möglichst öffentlich und nicht rein kommerziell sein und einen niedrigschwelligen Zugang bieten. Am 13. September schließlich informieren wir die breite Öffentlichkeit bei einem Tag der offenen Tür und starten anschließend mit einem umfangreichen Veranstaltungskalender.
Worauf können sich die Bürgerinnen und Bürger freuen?
CM: Zum einen auf einen bunten Strauß an Veranstaltungen zum Erwerb von digitalen Fähigkeiten für unterschiedlichste Zielgruppen, etwa Digitalisierungskurse, ein Digitalfrühstück für ältere Menschen, Medienkurse für Kinder und Eltern und ein Angebot für Familien am Wochenende. Zum anderen auf Angebote von unseren Partnern – darunter die AWO, antonius, das Kooperationsnetzwerk Eichenzell, die Volkshochschule Fulda, Menschen und Medien e.V., die Feuerwehr Eichenzell, der Bildungspunkt Fulda der Agentur für Arbeit sowie die Wirtschaftsregion Fulda. So wird es ab September unter anderem Beratungen, Fachvorträge, Sport-, Gesundheits- und Bastelangebote, einen IT-Unternehmensstammtisch und eine Umweltgruppe geben.
Wir laden darüber hinaus alle Eichenzeller Institutionen und Vereine zum Mitgestalten des Forumangebots ein und erhoffen uns außerdem Initiativen aus der Bevölkerung. Wer seine Kenntnisse und Erfahrungen mit anderen teilen und sich für die Gemeinde engagieren möchte, ist im Smart City Forum herzlich willkommen.

Was hat es mit dem Namen und dem Logo auf sich?
CM: Der Name „Smart City Forum Eichenzell“ wurde vor einigen Wochen gemeinsam mit dem Ausschuss für Digitales und Smart City gefunden und beschreibt den Charakter des neuen Veranstaltungszentrums sehr treffend: Einerseits ist es ein erkennbarer Teil des Smart City-Projekts und verweist auf den Digitalisierungs- und Stadtentwicklungsschwerpunkt sowie den digitalen Wandel, den wir in Eichenzell begleiten. Andererseits ist mit „Forum“ auch die Bürgerschaft im Namen vertreten. Foren waren in der römischen Antike die Stadt- und Marktplätze, wo Menschen sich versammelten und sich ein großer Teil des öffentlichen Lebens abspielte. Auch unser Forum soll ein lebendiger Ort für Bürgerinnen und Bürger werden, wo sie sich begegnen, Wissen erwerben, Ideen und Meinungen austauschen und das Gemeindeleben mitgestalten können.
Das Logo ist in Rot- und Grüntönen gehalten – also bewusst nicht in den Smart City-Farben. Wir haben aus der früheren Nutzung der Räumlichkeiten vorhandene Raumfarben aufgenommen und diese mit Farben kombiniert, die für Erneuerung und Verjüngung stehen. Das lässt sich analog auf unsere Arbeitsweise übertragen: Wir knüpfen an Traditionen und Vorhandenes an und wollen die Menschen Schritt für Schritt auf ihrem Weg in ein zukunftsfähiges Eichenzell begleiten, das seine digitalen Potenziale ausschöpft und seinen Bewohnerinnen und Bewohnern im Alltag echte Mehrwerte liefert.
Vielen Dank für das Gespräch.
Über alle weiteren Entwicklungen im Smart City Forum Eichenzell informieren wir Sie in den nächsten Wochen in den Eichenzeller Nachrichten, auf der Smart City-Webseite, in der Eichenzell App sowie demnächst über eine Forums-Webseite.